Gesellschaftspolitische und familiengeschichtliche Website von Hartmut Wiehle, Siegertsbrunn bei München

Firmen-Website der values4change Management Consulting GmbH: www.v4ch.de

Nationalismus ist keine Alternative, sondern eine Katastrophe!

Warum diese Website? Aufgrund der Namensgleichheit eines AfD-Abgeordneten in München, der noch dazu mein Bruder ist, werde ich immer wieder gefragt, ob ich etwas mit dieser Partei zu tun hätte. Wer „Wiehle München“ googelt, bekommt ja viel Unsinn zu sehen. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich hier klarstellen, dass ich nichts mit der AfD oder den Bestrebungen meines Bruders Wolfgang Wiehle innerhalb dieser Partei zu tun habe. Zu ihm habe ich überdies bereits 2013 den Kontakt abgebrochen.

Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, gesellschaftliche und politische Entwicklungen besser zu verstehen – um damit dann anders umgehen zu können. Aus meinem professionellen Kontext heraus ergibt sich eine Einordnung der politischen Strömungen in gesellschaftliche Gruppen und Teilkulturen. Dies folgt dem Modell von Prof. Graves, das ich ansonsten in der Organisationsentwicklung einsetze.

Gleichzeitig will ich für all diejenigen ein Angebot machen, die sich näher mit den Hintergründen und Ursachen des wiederaufflammenden Nationalismus und Faschismus in Deutschland befassen wollen.

„Ich habe mit der AfD nichts zu tun.“

Ein Schlüssel zum Verständnis dieses Phänomens ist für mich die Erkenntnis, dass Gewalt und Traumatisierung über mehrere Generationen weitergegeben werden und so weiterleben; das zeigen neuere Forschungen zur transgenerationalen Traumaweitergabe sehr deutlich. Da meine Familiengeschichte dafür ein anschauliches Beispiel ist, gebe ich auf dieser Website auch Einblick in wichtige Lebensstationen aus drei Generationen.

Hartmut Wiehle, Siegertsbrunn bei München

„Die AfD ist die neue NPD“

Markus Söder
Bayerischer Ministerpräsident

Täter sind keine Opfer – sondern Täter und gesellschaftliche Spalter

In ungesunden, von Gewalt geprägten sozialen Strukturen (beginnend mit Familien) gibt es Täter und Opfer. Die Täter sind die prügelnden Väter bzw. Ehemänner, die Mobber in den Schulklassen und Sportvereinen, die sexuellen Missbraucher etc. Diktatoren in heutigen wie auch früheren Staaten gehören ebenfalls zur Kategorie des Täters.

Was auffällt ist, dass sich diese gerne selbst als Opfer inszenieren, während die tatsächlichen Opfer von ihnen als Täter hingestellt werden.

Paradebeispiele dafür sind in der „großen“ Politik Donald Trump, Boris Johnson oder auch Viktor Orbán. Sie alle nehmen für sich in Anspruch, Opfer zu sein – vom politischen Gegner, der Presse, dem Ausland etc.

In Wahrheit sind diese Menschen machtorientierte und gewaltbereite Täter. Da gibt es nichts zu beschönigen. Und sie spalten Gesellschaften bzw. spielen gesellschaftliche Gruppen gegeneinander aus, um ihre Interessen durchzusetzen. Hilfe für Kriegsflüchtlinge wird dann gegen den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs positioniert.

Leider fallen allzu viele derzeit auf die Versprechen dieser Rattenfänger herein (bei aller berechtigten Kritik am sonstigen politischen Angebot, das auch hierzulande nicht gerade inspirierend ist).

„Beispiele dafür sind Donald Trump, Boris Johnson oder auch Viktor Orbán“

Dieses Mitläufertum hat auch damit zu tun, dass man sich lieber an den vermeintlich Starken, also den Tätern orientiert, um die eigene Schwäche nicht fühlen zu müssen.

Viele wollen gerne glauben, es gäbe einfache Lösungen für gesellschaftliche Missstände und Ungerechtigkeit und fallen auf die Logik der Täter herein. Denn es ist einfacher, auf gesellschaftliche Randgruppen als Sündenböcke einzuschlagen, als zu hinterfragen, mit welchem Recht dies eigentlich geschieht. Die Bestrafung von Sündenböcken verschafft kurzfristig eine emotionale Entlastung, weil man glauben möchte, sich auf die Weise gegen erlebte Ungerechtigkeit wehren zu können. Tatsächlich vergrößert es nur die eigene Abhängigkeit vom „starken Mann“ und es vergrößert das Unrecht, das an anderen verübt wird.

München ist bunt!

Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte

Es ist emotional häufig auch leichter, einen starken Anführer oder eine lautstarke Partei großartig zu finden, als sich mit all dem Zwiespältigen im eigenen Leben auseinanderzusetzen. Und dazu gehören vielfach die Vorgenerationen und deren Einfluss auch auf die eigene Biografie. Das, was man als Erbe aus den Vorgenerationen mit sich herumschleppt, hält einen unbewusst gefangen und verhindert ein Leben, in dem Selbstbestimmung statt unguter Abhängigkeit möglich ist. Sich aus dieser Verstrickung zu lösen, kann schließlich zu einem Gefühl von echter Befreiung und zu mehr Selbstermächtigung führen.

Ich möchte daher jeden dazu einladen, sich mit seinem Leben und seiner Familiengeschichte intensiv auseinanderzusetzen. Mich hat das auf eine anstrengende geschichtliche Reise durch München, Berlin, Flandern, Ostpreußen und andere Orte geführt.

Manch nächtliche Unruhe wird sich dadurch lösen und die Beziehungen im eigenen Leben werden an Qualität und Tiefe gewinnen – auch wenn der Weg dahin oft steinig und hart ist. Denn: „Wer sich der Geschichte des Nationalsozialismus auf dem Wege der biographischen Recherche nähert, gerät, was immer er untersucht, in gleichsam familiäre Nähe zur Unmenschlichkeit“ (aus: Das Erbe der Napola, Ausgabe 2009, Seite 10).

Das ist allzu wahr. Obwohl ich 1966 geboren bin, also mehr als 20 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, haben die Hinterlassenschaften dieser kulturellen Katastrophe meine Familie geprägt. In Teilen bis heute.

Bildnachweis

Literatur

  • Das Erbe der Napola, Versuch einer Generationengeschichte des Nationalsozialismus, Hamburger Edition, 2009